Gerd Meuer mit Nobelpreisträger Wole Soyinka
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Wein gegen Strohhüte - Auch ne Globalisierung…

     Also meine Nachbarin beschäftigt neuerdings  für ihren Wimbledon- oder instant-Rasen einen Rasenmäher – also den zigsten (…) Menschen (!), der auf ihrem Rasenmäher-Trecker fünf Tage in der Woche seine endlosen Runden dreht. Und weil von Januar bis Mitte Mai stets die Sonne brannte - global warming oblige – („Nein, eine Solaranlage, das wollen wir nicht! Und finden Sie diese Windräder da oben auf dem Berg nicht affig!“) hab ich dem – also dem Menschen, der da seine Runde dreht - einen der Hüte aus Burkina, die ich ansonsten an der Türe feilbiete – geschenkt. 
               (Das war jetzt, zugegeben, ein langer Satz!)
     Mit dem fährt er nun tagtäglich stolz über den Wimbledon. 
     Wenn er nicht – nachdem er Teile MEINES Rasens gemäht hat - bei mir Tee trinkt und Törtchen ißt…

      (Einschub aus meinem „Berg-Tagebuch“ vom 31.05.07)
Heute war Eemut wieder da. Irgendwie hat er sich in der Grenze vertan und hat doch tatsächlich unsern ganzen Hang und… noch etwas mehr bei UNS gemäht! Dafür gabs dann Tee und Erdbeertörtchen. Eemut hatte aber vorher schon zwei Flaschen Roten abgeladen…Dann hat er sich verabschiedet: 
      „Für dies Woch hab isch kei Luschd mehr!“ Ende Einschub!

     Hat Eemut (=Helmut) mir also zwei Flaschen Roten aus heimischer Markgräfler Produktion geschenkt. Wollte ich nicht annehmen. Hat Eemut aber gemeint:
      „Des isch für der Hut!“
     Hab ich zu Eemut gesagt, dass das SO nicht gehe. Da müsse ich jetzt das Dreifache an die Produzenten beim Waisenhaus ampo in Ouagadougou überweisen, „damit die Rechnung wieder stimmt“. 
                  Auch ne Form der Globalisierung!
                  (Eben: Wein gegen Strohhüte…)

Nachtrag: Zwecks Prüfung habe ich diese WAHRE Geschichte an meinen Freund Enno (früher OUAGA!) gemailt. Hier seine Antwort:

Gerd,

die rechnung stimmt so nicht, da es kaum wein in ouaga gibt (ausser in koudougou bei einem der italienischen padres) du musst also per dreisatz den wein in tjapalo umrechnen (1 flasche wein = 1/2 kalebasse tjap oder 3/4 bandji)

Enno

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Und der Besucher Rainer Vollkommener (doch: der heißt so!), Köln meinte:

hi,
diese sehr pragmatische form der umverteilung von arbeitskraft
sollte schule machen.
vielleicht lässt sich so mit ungewollter hilfe eures nachbarn 
noch einiges im dorf sanieren zb. wenn der tiefbauer mal wieder kommt. dann wären auch weitere neubau hüttendörfer überflüssig.

gruss
diesmal auch an eemut