Gerd Meuer mit Nobelpreisträger Wole Soyinka
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"Sinte Sie Ausländer?“


     Hund „Lola“ – angeblich ein „tibetanischer“ Gebetshund“, in Wirklichkeit eine totale Strassenmischung – lässt sich beim Gassigehen in Köln wieder einmal alle Zeit der Welt, um die Gerüche ‚vun mingem Veedel‘ zu erkunden, bis... 
     Na, nennen wir ihn Pinocchio um die Ecke kommt, einen ebensolche Strassenmischung. ‚Tibetaner und Italiener‘ näseln freundlich miteinander. Bis ich Looó-la höflich bitte, doch aus der Kälte mit mir in die warme Stube zurückzukehren. Langsam, und das O in LOOOLA gedehnt und tief artikulierend bettle ich sie an. 
     Darauf dreht sich die Pinocchio-Besitzerin noch einmal um und fragt mich freundlichst:
     „Sinte Sie Ausländer?“ 
     Ebenso freundlich antworte ich der Nachbarin, die ich bereits hunderte Male getroffen habe: 
     „Nein, Frau Nachbarin, ich bin In-Länder, aber gelegentlich und an vielen Orten dieser Welt bin ich auch AUS-Länder, aber ist es wichtig?“ 
     Und setzt die Nachbarin nach: „Aber Ihre Hunte hatte so eine scheene Name!“ 
     Muss ich mich nun – als „IN-Länder“ - diskriminiert fühlen, weil... nur AUS-Länder“ so ‚scheene Name‘ für ihre Hunde haben?... Ich bin verwirrt und erinnere mich an jene Grafitti-Inschrift – damals vor vielen Jahren an der Aussenwand der nagelneuen Bonner Uni-Bibliothek. Hatte doch ein Scherzbold drauf gesprayt: 
      „Rheinländer raus, Ausländer rein!“