Gerd Meuer mit Nobelpreisträger Wole Soyinka
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Der Ramadan ist ausgebrochen

                 (Anmerkung: die Zeichensetzung dient nur dem gesprochenen Wort!)

      Ein dunkelhaariger Junge mit Laterne in meiner Strasse: es ist ‚Sint Märtes‘, oder auf Hochdeutsch: Sankt Martin.
      In Köln unausweichlich – doch: der dunkelhaarige Junge ist… Türke. Ob seine Eltern auch den 11. Im 11. mitgefeiert haben, das weiss ich nicht.
      Ich aber, ich kann nicht anders als das allnächtliche Fest meiner türkischen Nachbarn mitzufeiern, denn...
      In ‚mingem Veedel‘ ist unüberhör-, unüber-riechbar...Ramadan, der islamische Fastenmonat. Die Musik ist noch etwas lauter als sonst – was aber niemand zu stören scheint!
      Die Unterhaltungen – GEGEN die Musik – auch ein wenig lauter. Und die Düfte durch-dringender. Woran sich auch niemand stört. Und Farid (Name geändert), mein Kioskbesitzer, schaut aus karnevalesk-beschwingten Augen, als er aus seinem Sanktum neben der Theke auftaucht.
      Dort spricht er mit einem Freund dem türkischen Landesgetränk... KÖLSCH ...zu.  Ich bestätige ihm gern, dass der Prophet im Heiligen Buch in keiner, aber auch keiner einzigen Sure ein Kölsch-Verbot ausgesprochen hat.  (Grosszügiger als jeder Köbes mit seinem Alt- oder Weissbier-Verbot!!!) Farid dankt es mir mit einem arabischen SHUKRAN, gleich DANKE, und meint: 
      „Auch den Raki, den wirst du da nicht finden!“
     Kein Problem zwischen unseren LEIT-Kulturen somit.

                                                  ...

     Nächste Woche muss ich auf ein Seminar nach Cairo. Mal sehen, wie die Ägypter es im Ramadan halten... Da soll es ja inzwischen schon wieder einige geben, die meinen, dass es auch vor dem Propheten bereits eine Kultur mitsamt ihrer eigenen Religion gebeben habe: die pharaonische. Und die Pharaoniker, die wussten offensichtlich auch bereits, dass bestimmte Früchte, die der Herr in seiner Güte wachsen lässt -  zum Wohle seiner Geschöpfe – nur allzu gerne fermentieren...