Gerd Meuer mit Nobelpreisträger Wole Soyinka
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Wole radelt nächstens durch Erlangen

     Eine von vielen Geschichten bis hin zu jener mit dem Nobel-Preisträger in Erlangen. Für die Erlanger Auslands-Kulturtage 1980 verleiht der Oberbürgermeister Wole ein städtisches Fahrrad. Der wieder entdeckt mit Freuden die „bicycle civilisation“, so vor Jahren im O-Ton zum Umwelttag am 6. Juni gesendet...  
     Eines Nachts radelt er auf der falschen Seite in Schlangenlinien nachhause zum Hotel. Eine Polizeistreife fängt ihn auf, hält ihn für einen der damals noch massenhaft in Erlangen üblichen schwarzen GIs, auf einem - sicher geklauten - städtischen Fahrrad. Wole soll sagen wo er das Rad herhat. „From the Lord Mayor“, vom Bürgermeister!     
     Kann ja jeder sagen, meinen die Polizisten. Wole insistiert, man könne ja beim Lord Mayor anrufen. Wird getan und der Lord Mayor bestätigt spätnachts nach mühsamem Buchstabieren des Namens S O Y I N K A, dass dem so ist. Darauf der Bürgermeister: Man möge den afrikanischen Gast doch zu seinem Hotel begleiten. 
     Drei Tage später kommt es beim Bergfest der Erlanger SPD fast zum Unfall: DW-Autor Al Imfeld, Theologe, Journalist und Agronom, vor allem aber Schweizer Bergbauernsohn, fühlt sich durch den Berg herausgefordert, radelt plötzlich, trotz Leibesfülle, wie wild los. Wole, herausgefordert, hinterher. Dann ein Aufschrei: Wole hat sich - wieder einmal - einen Muskel verrenkt, muss massiert werden.

     Am nächsten Tag muss der Autor Bienengift zum Einreiben besorgen. Dönekens über Dönekens, jenseits der Hohen Literatur.

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Wole Soyinka mit Bierkrug in Erlangen 1980