Gerd Meuer mit Nobelpreisträger Wole Soyinka
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Volkers Kriegels Bericht zur Afrika-Tournée des ‚Mild Maniac Orchestra“ für das Goethe-Institut,   Januar-Februar 1979 (Auszug)

    Ein Bericht über unsere Tournée sollte nicht erst in Afrika einsetzen, sondern schon bei den Vorbereitungen. Ich meine damit nicht all die organisatorischen Dinge... Ich meine das Vorbereitungsseminar in Bad Honnef. Wir Musiker sind einhellig der Meinung, daß wir in den zwei Seminartagen mehr über Afrika erfahren haben als jemals zuvor. Ein Kompliment (mit Dank) hauptsächlich an Gerd Meuer, der uns in brillanten ad-hoc-Vorträgen einen nahezu kompletten Horizont eröffnete; von Geschichte, Kultur-Tradition, Entwicklung, Sitten und Gebräuchen, Klima, Geographie, über Kolonialismus samt Folgen, über Wirtschaftsstruktur und Insider-Tips haben wir soviel über Schwarzafrika gehört und gelernt, daß die Neugier und die Reiselust bei uns allen gewaltig gestiegen ist... 
     Nach meinen Informationen ist für unsere Tournée zum ersten Mal solch ein Seminar organisiert und ermöglicht worden... Es sollte, meine ich, zur Regel werden bei allen Goethe-Tournéen. Es sollte nicht dem Zufall überlassen bleiben, ob jemand in Goethes Namens als tumber Tourist ... 
     Nach der Ankunft in Khartoum... Besuch im Haus des Khalifen unter G. Meuers kundiger Führung... jedenfalls wurde die Lage sehr ernst, wir hatten Sambia bereits in den Wind geschrieben. Wieder hat Gerd Meuer in zähem Einsatz und hartnäckig-geschickten Verhandlungen die Sache herausgerissen... 
     Lagos es sah so aus, als würde das Konzert ins Wasser fallen. Um es abzukürzen: in stundenlangem Palaver konnten die Wogen geglättet werden. (Oberfeuerwehrmann: Gerd Meuer)  
     Summe: Wir sind gottseidank alle gesund geblieben... wir haben sogar wieder Erwarten mehr Konzerte gespielt als erwartet. Darüber bin ich sehr glücklich, und auch ein bißchen stolz. Aber es fehlt noch ein wichtiger Punkt! Wir hätten diese aufwendige Afrika-Tournée nicht ohne Gerd Meuer geschafft. Ich möchte dies ausdrücklich sagen, gerade weil die etwas unkonventionelle Wesensart von Herrn Meuer nicht immer und überall auf bloße Gegenliebe stößt. An die Adresse von Gerd „Telex“ Meuer jedenfalls im Namen aller Musiker und Roadies, auf gut Pidgin: 
                      VERY MANY PLENTY MERCI! 
                           „Das gabs nur einmal!“

Kriegel Konzert in Cotonou


Beim Verfassen dieser Zeilen frage ich doch noch einmal bei einem der besten Goethe-Mannen an: 
An: Dr. Bernd Pirrung

Du,
macht Ihr so was noch?
Vorbereitung von ausreisenden Künstlern?
gerd

Und prompt kam von Bernd Pirrung die Antwort:

Machen wir nicht, das war bei Kriegel das erste und einzige Mal.
pg